Das große Gesellschaftszertifikat setzt sich aus vier Medaillenprüfungen, einer Gruppen-Aufführung in einer Formation gemeinsam erarbeitet und drei Umgangsformen-Seminare – Abschlussball, Tisch und Restaurant, allgemeine Umgangsformen – zusammen. Ein viertes Seminar kann optional besucht werden. Der soeben beschriebene Werdegang zum Gesellschaftszertifikat setzt die Teilnahme von Paaren voraus. Wie keine andere Organisation gibt eine Tanzschule den Jugendlichen unterschiedlicher Geschlechter die Möglichkeit sich „gemeinsam“ zu entwickeln und Kontakte zu knüpfen. Der Umgang wird geübt und geformt.

Seit Jahren werden regelmäßig verschiedene Seminare für Jugendliche angeboten. Hierfür hat Simone Kochtokrax eigens ein IHK-Zertifikat für Umgangsformen abgelegt. Obwohl die Angebote in der Freizeit stattfinden, sind die Anfragen groß, die Beteiligung aktiv und die Rückmeldungen positiv. Die insgesamt 24 unterschiedlichen Themenbereiche werden attraktiv aufbereitet. Basierend auf den Interessen der jungen Erwachsenen beziehen sich die Seminare zum Beispiel auf Themen wie Outfit & Styling. Jedoch werden auch kritische Themen wie Sucht nicht vernachlässigt. Zum Teil wirken professionelle Gastrednern*innen von zum Beispiel der Sparkasse Unna/Kamen mit ein.

Die Schwerpunkte sind aber die gesellschaftlichen Umgangsformen, Tischsitten oder Bewerbungstrainings. Diese Seminare haben das Erlangen sozialer Kompetenz als Ziel und greifen in sämtlichen Lebensbereichen wie Familie, Freundschaft und berufliche Hierarchiestrukturen. Wie ein Leitfaden wird gezeigt, wie die Schüler*innen in unterschiedlichen Situationen sicher auftreten ohne Toleranzgrenzen zu überschreiten. Dafür ist es wichtig, die eigene Ich-Identität in Form von Rollen zu verstehen. Die Schüler*innen lernen zu erkennen, wann bin ich Freund*in, wann bin ich Schüler*in, wann bin ich Bruder bzw. Schwester, wann bin ich Sohn bzw. Tochter, und wie muss ich mich dann in den unterschiedlichen Rollen verhalten. Besonders wichtig sind diese Ansätze bei dem Umgang mit dem anderen Geschlecht. Ein respektvoller Umgang miteinander – egal welcher Nationalität – ist das Ziel der Seminare. Diese Seminare werden nicht nur Jugendlichen angeboten, die bereits im kx Mitglied sind. Auch „Externe“ können die Lehrstunden buchen.

Das kleine Gesellschaftszertifikat wird nach dem Grundkurs verliehen. Beide Gesellschaftszertifikate werden bei Abschlussbällen überreicht. Der erste Ball kann mit der Debütanten-Tradition verglichen werden - also die Einführung in die Gesellschaft.

„Eine Untersuchung der Universität Oldenburg hat [.] nachgewiesen, dass Tanzen Jugendliche darin stärken kann, mit psychischen Belastungen besser umzugehen und so auf den Griff zu Drogen zu verzichten. Ziel der Kampagne »Tanzrausch statt Vollrausch«, die unter Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung steht, ist es, Kinder und Jugendliche so früh wie möglich darin zu bestärken, Tanzen als sinnvolle Freizeitbeschäftigung dem Drogenkonsum vorzuziehen.“ (ADTV 2016b)

Der Schüler-Presseball mit der Verleihung des „David“´s an die beste Schülerzeitung fand jahrelang, initiiert durch das kx, in Zusammenarbeit mit dem Hellweger Anzeiger statt und prämierte Jungredakteure*innen mir einem feierlichen Event für ihre Kreativität. Sowohl der Preis als auch die Veranstaltung werden in den jungen Redaktionskreisen hoch bewertet. Auch die Grundschulen entwickelten darauf hin den „Mini-David“. Ebenfalls von der Tanzschule initiiert, jetzt allerdings von dem Jugendbereich der evangelische Kirche – ein Träger der öffentlichen Jugendhilfe – adaptiert, findet noch immer regelmäßig das Event „Pray and Party“ im Tanzcenter kx Kochtokrax statt. Bis 2009 bot die Disco „Altes Amt“ den Jugendlichen von 16 bis 18 Jahren eine Disco-Veranstaltung bis Mitternacht in der Tanzschule. Die jungen Erwachsenen ab 18 konnten auch anschließend noch das Tanzbein schwingen.

Regelmäßige Bälle geben den Jugendlichen die Möglichkeit ihr Können im standesgemäßen Umfeld zu präsentieren. Besonders der erste Abschlussball ist hier von hoher Bedeutung. Hier präsentieren sich die Jugendlichen zum ersten Mal. Dieser Ball kann also mit der Debütanten-Tradition verglichen werden. Intern organisiert das Team immer wieder Aktionen wie Ausflüge zum Beispiel ins Euro-Disney-Land Paris, regelmäßige Freizeit-Events, Motto-Partys, Tanz-Turniere, Work-Shop-Tage, Tanz-Partys und Sleep-Overs mit Programm gehören aktuell zum Portfolio. Tanzen im fremden Land macht das durch die Kooperation mit RUF-Reisen organisierte Sommer-Camp möglich. Die spezielle Situation macht es den betreuenden Tanzlehrern*innen möglich in besonderer Art auf die Interessen der jungen Menschen einzugehen. Nicht nur durch die zeitlich intensive Betreuung sondern auch durch den Freizeitfaktor sind die Workshops etwas ganz besonders. Seit nunmehr 20 Jahren kreiert die Tanzschule eine jährliche Bühnenshow namens „Showtime“, um den Eltern, Familien und Freunden das Erlernte zu präsentieren. Von einer Show zu Beginn sind es mittleiweile sechs Shows an einem Wochenende geballt. Für die jungen Menschen ein jährliches Highlight.

Durch die Unnaer Wurzeln ist der Tanzschule möglich den Kindern und Jugendlichen jährlich Auftritte auf den städtischen Festen wie Stadtfest, dem Weihnachtsmarkt oder dem Welt-Kinder-Tag zu ermöglichen. Als fester Programmpunkt können die Kinder und Jugendlichen sich hier offiziell präsentieren.